7 Sinnvolle Hausaufgaben, die Schüler Gern Machen

Auch genervt, dass die Schüler keine Hausaufgaben machen? Oder langweilige Lückentexte zu besprechen, die keinen interessieren? Hausaufgaben aufzugeben, deren Sinn zweifelhaft ist? Wie wäre es, wenn Schüler und Lehrer mal gemeinsam brainstormen würden, was die besten Hausaufgaben für den Fremdsprachenunterricht sind?! Los geht's:

"Wie bitte??? Ihr wollt schreiben? ABSCHREIBEN??? Könnt ihr haben..."

Bzw. Ich glaube die Schüler meinten deutsche Untertitel für ein englisches Video. Klar, selbst dabei wird noch gelernt.

Zeichenanweisungen zu schreiben ist etwas Arbeit, liefert aber jede Menge guten sprachlichen Input. Meine Sechstklässler hatten aber großen Spaß dabei und die Hausaufgaben sind auch schnell nachgeschaut.

Solange das Ergebnis handschriftlich ist, damit man vom Google-Übersetzer wenigstens noch abschreiben muss, könnte ich mir das sogar vorstellen.

"Ihr wühlt euch Ewigkeiten durch fremdsprachliches Material um das absolut Lustigste für eure Hausaufgabe zu finden? Aber immer doch!"

Ein Meme, by the way, ist etwas, das im Internet herumgereicht wird, oft z.B. ein Bild mit einem lustigen Text.

Und wer jetzt sagt, dass das ja kaum etwas bringen kann, dem halte ich dieses Beispiel entgegen: In meiner achten Klasse gibt es drei Kinder, die für ihr Alter unnatürlich gut Englisch sprechen. Sie haben ihren Klassenkameraden voraus, dass sie sich auch in der Freizeit mit Englisch beschäftigen. Zwei Jungs gucken ständig Youtube-Videos und spielen Computerspiele auf Englisch. Und ein Mädchen ist deshalb so gut, weil sie nach eigener Aussage "total viel auf Tumbl" ist. [Tumblr ist wie ein Blog nur mit mehr Bildern, die allerdings auch oft Text enthalten].

Dazu müsste ich ja erstmal wissen, welche Stars gerade angesagt sind und das ist ohne Fernseher gar nicht so einfach... In diesem alten Blogartikel habe ich allerdings mal beschrieben, wie man aus den Schülern herausbekommt, welche Medieneinflüsse für sie gerade wichtig sind.

Als ich in der achten Klasse aufgegeben habe, "The Star-Spangled Banner" zu gucken und die Lyrics auf deutsch zu lesen, haben die Schüler zum ersten Mal nicht erst bis Sonntagabend gewartet um sie zu erledigen. Leider hatten sie sie bis Montag dadurch schon wieder größtenteils vergessen...

"Yeah, I see where this is going..."

Nicht jeder hat Internet, viele tun aber aus Scham so. Ich habe immer wieder Schüler, die zuhause keinen Internetzugang haben. Das ist ihnen immens peinlich, weshalb sie alles daran setzen, damit nicht aufzufallen. Wenn man also fragt, "Wer hat zuhause kein Internet?" kann man auch gleich fragen: "Wer hat eine sexuell übertragbare Krankheit?" Internethausaufgaben sollten also immer freiwillig bzw. für Bonuspunkte gut sein.

Hier ziehe ich ein kurzes Fazit der letzten Schultage. Dankbarkeit für Erfolge zu feiern macht mich zufriedener, und Probleme als Herausforderungen zu sehen macht mich kreativ. Schreibe mir gerne deine eigenen Highlights und Herausforderungen in den Kommentaren.

Herausforderungen:

• Unserer neuen Schulleiterin erklären, was ich da eigentlich im Englischunterricht veranstalte...
• Andere Meinungen zum Englischlernen zu haben und dabei nicht arrogant zu wirken.
• Mich nicht selbst nieder zu machen, wenn ich nicht immer die perfekte Lehrerin bin.

Highlights:

• Eine schöne Shakespeare-Stunde im Leistungskurs, mit einem Quiz Jungen gegen Mädchen, das ihnen super viel Spaß gemacht hat.
• Schülerinnen fragen mich, ob sie als zusätzliche Hausaufgabe auch aufschreiben dürfen, welche neuen Vokabeln sie privat in der letzten Woche gelernt haben und in welchen Sätzen sie vorkamen. Hallo??? Aber so was von natürlich!
• Eine Fahrradtour, die die ersten Eindrücke des Frühlings einfängt (hier eine kleine Geschmacksprobe vom Frühling im Norden):

Oh, und nächstes Mal gibt es einen tollen Download mit einer Sammlung dieser Hausaufgaben und wie man sie in den Unterricht einbinden kann. Und was waren deine Highlights und Herausforderungen diese Woche? Hinterlasse doch einen Kommentar oder schicke mir eine Mail.